29 DEI-Verantwortliche unterschiedlichster Branchen – vom Finanz- bis zum Hochschulsektor – nahmen am Diversity Salon teil. Raha Anssari von der HDI Group und Alexander Berth von der Greiner AG setzten mit ihren Kurzimpulsen spannende Diskussionen in Gang, die immer wieder auf drei Kernpunkte zurückkamen:
- Interne Unterstützung
- Klärung der Ressourcen
- Erwartungsmanagement
In ihrem Impuls verwies Raha Anssari auf die Wichtigkeit von Unterstützer*innen auf der Vorstandsebene. Wenn DEI auf der obersten Führungsebene nicht als Priorität gesehen wird, läuft die Umsetzung von Diversity Management irgendwann Gefahr im Sand zu verlaufen. Alexander Berth unterstrich in seinem Impuls diesen Gedanken. Er argumentierte, dass DEI eine Kulturtransformation darstellt, die alle Ebenen einer Organisation umfasst – auch den Vorstand.
In den an die Kurzimpulse anschließenden Gruppendiskussionen verfestigte sich das Bild, dass die interne Unterstützung vom Vorstand zentral ist, um Führungskräfte und Mitarbeitende für das Thema zu gewinnen. Authentische, an die jeweiligen Zielgruppen angepasste Kommunikation und zielgruppenspezifische Konzepte helfen dabei, alle Mitarbeitenden an Bord zu holen und das Commitment für DEI zu erhöhen.
Zur wohl größten Herausforderung in der DEI-Implementierung zählt, dass Diversity für die Verantwortlichen oft „nur“ ein Nebenjob ist, der parallel zur „eigentlichen“ Arbeit erledigt werden muss. Sehr schnell kann das in Frustration und enttäuschten Erwartungen enden, weswegen für die Teilnehmenden die Klärung von Ressourcen und Zuständigkeiten sowie realistisches Erwartungsmanagement ebenfalls wichtige Learnings waren. Alle DEI-Initiativen sollten zudem an die Unternehmens- oder Organisationsstrategie angebunden sein, um konkrete Ziele formulieren und klare Wege vorzeichnen zu können.
Teil eines Lernprozesses war für viele der Teilnehmenden auch, Störfeuern oder Irritationen nicht zu viel Augenmerk zu schenken. Mit Widerstand innerhalb der Organisation sollte man sich zwar auseinandersetzen (und diesen am besten schon von Beginn an in alle Initiativen einkalkulieren), gleichzeitig sollte man aber die Aufmerksamkeit auch immer auf die Unterstützer*innen lenken und Erfolge wertschätzen.
Abgerundet wurde der Diversity Salon durch kurzen Input von factor-D zu internationalen Trends und Entwicklungen im Diversity Management. Die Erhebung von quantitativen und qualitativen Daten gewinnt auch im DACH-Raum immer mehr an Bedeutung, je mehr sich internationale Standards zur Messung von Diversity herauskristallisieren. Die wachsende Bedeutung von ESG-Ratings trägt sicherlich dazu bei, dass die Messung von DEI und Berichtslegung für Organisationen unterschiedlichster Bereiche immer relevanter werden. Stärker im Fokus – weil in Ratings oft abgefragt – sind Maßnahmen bezüglich Entgeltgleichheit, Chancengleichheit, Unternehmenskultur und Wertschöpfungskette. Auch wenn wir verkürzt oft nur von Diversity sprechen, Equity- und Inclusion-Maßnahmen sind also ebenso von großer Bedeutung.
Aufgrund der positiven Resonanz auf diese Veranstaltung plant factor-D, den Diversity Salon regelmäßig mit verschiedenen Themenschwerpunkten durchzuführen.
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